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Bedeutung und Management von Cloud Computing, Multi-Cloud und Cloud Brokerage in Unternehmen – Teil 2

2.2 Voraussetzungen aus Sicht des IT-Service-Management für eine erfolgreiche Integration von Multi-Cloud Management

Wie bereits dargestellt, ist für das ITSM die Nutzung externer Ressourcen und die Integration externer Partner seit vielen Jahren ein fester Bestandteil. Die Transparenz bezüglich im Unternehmen eingesetzten Cloud Services und deren Performance in den zu unterstützenden Geschäftsprozessen muss grundlegend sichergestellt sein. Lösungsansätze bieten die etablierten IT-Service-Management-Frameworks, die auf die spezifischen Unternehmensbedingungen angepasst und ausgestaltet werden müssen.

Wechselseitiger Einfluss zwischen Multi-Cloud Management und ITSM bestehen vor allem in den Bereichen: Configuration Management, Service Portfolio Management, Service Catalogue Management sowie im Supplier Management, Architektur Management und im Capacity Management, Performance Management und Service Level Management.

Aufgrund der im Multi-Cloud-Management Anzahl involvierter CSPs ist von Seiten des IT-Service-Managements zunächst grundsätzlich darauf zu achten, dass sowohl die jeweiligen Service Provider als auch die Cloud Services als eigenständige Management-Items in die Service-Management-Prozesse und den entsprechenden Practices berücksichtigt werden.

Das Multi-Cloud Management kann durch ein wirkungsvolles Service Portfolio Management unterstützt werden. Dabei ist auf eine für das betreffende Unternehmen passende Ausgestaltung von internen und externen Services zu achten. Hierfür können Cloud Services als entsprechende Configuration-Items verwendet werden, die im Rahmen des Configuration Managements aktiv in die Managementprozesse einbezogen werden können. Die mittel- bis langfristige Ausgestaltung benötigter und genutzter bzw. nicht mehr benötigter Services können wiederum im Rahmen des Portfolios und Service Catalogue Managements geregelt werden.

Das Management der unterschiedlichen Service Provider kann im Rahmen des Supplier Managements abgedeckt werden. Durch das Supplier Management können Anbieter ausgewählt, bewertet und überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie vertragliche Verpflichtungen einhalten und eine qualitativ hochwertige Leistung erbringen. Eine effektive Lieferantenverwaltung kann auch dazu beitragen, Risiken im Zusammenhang mit der Nutzung von Cloud Services zu minimieren, indem sie sicherstellt, dass die Provider die notwendigen Sicherheits- und Compliance-Standards einhalten.

Des Weiteren ist im Rahmen des Architecture Managements die Voraussetzung zu schaffen, dass die unterschiedlichen Cloud-Dienste effektiv und effizient in die bestehenden IT-Infrastrukturen und Prozesse eingebunden werden können.

Die Voraussetzungen für Effektivität und Effizienz können aus dem Capacity und Performance Management abgeleitet werden, indem die Forecasts bezüglich benötigter Service-Kapazitäten und Performance-Voraussetzungen herangezogen werden.

Im Rahmen des Service Level Management sowie im Capacity- und Performance-Managements kann die laufende Überwachung der Performance des Cloud Services und deren Orchestrierung in den jeweiligen Geschäftsprozessen abgebildet und überwacht werden. Dabei entstehen Abstimmungserfordernisse beispielsweise im Bereich der Service-Level-Agreements (SLAs) für Cloud Services, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen der Geschäftsprozesse entsprechen oder im Bereich der Einführung von Prozessen zur Überwachung und Bewertung der Leistung von Cloud Services in Echtzeit, um mögliche Probleme schnell zu erkennen und zu beheben.

Die Orchestrierung der Cloud Services von unterschiedlichen Akteuren und Providern stellt dabei für viele Unternehmen eine besondere Herausforderung dar, da sich aufgrund unterschiedlicher Technologien, Standards und Prozesse oft komplexe und herausfordernde Abstimmungserfordernisse ergeben. Eine effektive Orchestrierung ist jedoch wichtig, um eine reibungslose Bereitstellung und Verwaltung von IT-Services in einer hybriden oder Multi-Cloud-Umgebung zu gewährleisten.

Multi-Cloud Management kann heute als integraler Bestandteil in ein effektives und effizientes IT-Service-Management integriert werden. Die entsprechenden Methoden und Instrumente sind grundsätzlich verfügbar. Wie so oft stellen die Adaption und Anpassung dieser Instrumente für Unternehmen eine Herausforderung dar. Des Weiteren gilt es für Unternehmen ein für ihre spezifischen Bedürfnisse passendes Portfolio an unterschiedlichen Cloud Services und CSP zu finden, um die geschäftsbezogenen und technologischen Anforderungen bestmöglich unterstützen zu können. Bei der Gestaltung des passenden Service Portfolios kann bei Bedarf auf unterschiedliche Brokerage-Modelle zurückgegriffen werden.

3 Cloud Brokerage als Integrationsansatz für Cloud-Lösungen

3.1 Definition und Bedeutung von Cloud Brokerage in Unternehmen

Wie zuvor dargestellt bietet Multi-Cloud viele Vorteile (u. a. Kostenreduktion, Flexibilität, Vermeidung eines Vendor Lock-In), ist jedoch auch mit Einschränkungen verbunden (verschiedene Kosten- und Betriebsmodelle, technologische Abhängigkeiten wie APIs, Programmiersprachen und Datenbanken). Schon relativ früh hat sich die Wissenschaft daher mit dem Potenzial von Anwendungen auseinandergesetzt, die Heterogenität zwischen verschiedenen CSPs überbrücken helfen sollen. Dieses sog. Cloud Brokerage bezieht sich auf den Prozess, bei dem ein Unternehmen einen oder mehrere Cloud-Dienste von verschiedenen Anbietern nutzt und dabei auf einen Dienstleister oder eine spezialisierte Anwendung zurückgreift, die bei der Entscheidung zur Auswahl bestimmter Cloud Services unterstützt sowie bei Bedarf bei der Transition von bestehenden Anwendungen zwischen verschieden CSPs eine Art Vermittlungsschicht bereitstellt. Cloud Brokerage umfasst neben der Auswahl der Cloud-Dienste auch die Integration der Cloud-Dienste, das Management der Cloud-Dienste und die Definition von Service Level Agreements (SLAs). Anders formuliert erbringt der Cloud Broker Integrationsleistungen, die das Unternehmen andernfalls selbst erbringen müsste.

Ein Cloud Broker ist eine Organisation oder eine Software, die als Vermittler zwischen dem Kunden und verschiedenen Cloud-Dienstleistern agiert. Der Cloud Brokerage-Markt ist in den letzten Jahren gewachsen, da Unternehmen zunehmend Cloud-Dienste von verschiedenen Anbietern nutzen, um ihre Geschäftsprozesse zu unterstützen. Der Broker bietet dem Kunden bspw. Beratungsdienste, indem er die verschiedenen verfügbaren Cloud-Dienste evaluiert und dem Kunden die beste Option für seine Anforderungen empfiehlt. Der Broker kann auch die Integration von verschiedenen Cloud-Diensten übernehmen und durch eigene Angebote sicherstellen, dass alle Dienste miteinander kompatibel sind und möglichst reibungslos funktionieren. Cloud Brokerage kann dabei die Kosten für die Nutzung von Cloud-Diensten senken, indem es dem Unternehmen die Möglichkeit gibt, die kosteneffektivsten Optionen zu wählen.

Es können drei Arten von Cloud Brokerage-Modellen unterschieden werden:

  • Service Intermediation: Bei diesem Modell fungiert der Broker als Vermittler zwischen Kunden und CSPs. Der Broker bietet seinen Kunden eine Schnittstelle, um auf verschiedene Cloud-Dienste von verschiedenen Anbietern zuzugreifen, und erledigt alle erforderlichen Aufgaben wie Verwaltung, Integration und Abrechnung im Auftrag seiner Kunden.
  • Service Aggregation/Service Integration: Bei diesem Modell integriert der Broker verschiedene Cloud Services von verschiedenen Anbietern in einen einzigen Dienst. Der Broker bietet seinen Kunden einen einzigen Zugangspunkt für alle benötigten Cloud Services und ist für die Verwaltung, Integration und Abrechnung aller Komponenten verantwortlich.
  • Service Arbitrage: Bei diesem Modell nutzt der Broker seine Expertise und Marktkenntnis, um die besten Angebote für seine Kunden auszuwählen. Der Broker vergleicht verschiedene Angebote von verschiedenen Anbietern und empfiehlt seinen Kunden die besten Angebote für ihre spezifischen Anforderungen. Der Broker übernimmt die Verwaltung, Integration und Abrechnung der ausgewählten Dienste im Namen seiner Kunden.

Cloud Brokerage-Lösungen erfordern eine sorgfältige Planung und Implementierung, um sicherzustellen, dass Cloud-Dienste effektiv integriert und orchestriert werden können. Eine gute Cloud Brokerage-Lösung muss in der Lage sein, die Inkompatibilität zwischen verschiedenen Cloud-Diensten zu überwinden und eine möglichst nahtlose und effektive Integration von Cloud-Diensten zu ermöglichen.

Es gibt mehrere Anbieter am Markt, die Cloud Brokerage-Lösungen anbieten. Allerdings gibt es keine Lösung, die alle bestehenden Herausforderungen vollständig löst. Die Auswahl einer geeigneten Cloud Brokerage-Lösung hängt von den spezifischen Anforderungen des Unternehmens ab, wie der Anzahl der Cloud-Dienste und -Anwendungen, die zum Einsatz kommen sollen und integriert werden müssen oder den spezifischen Sicherheitsanforderungen. Eine umfassende Bewertung der verschiedenen verfügbaren Lösungen ist daher erforderlich, um sicherzustellen, dass die beste Lösung ausgewählt wird, die den Anforderungen des Unternehmens entspricht.

3.2 Voraussetzungen aus Sicht des IT-Service-Management für eine erfolgreiche Integration von Cloud Brokerage

Die Integration von Cloud Brokerage in das IT-Service-Management verhält sich ähnlich wie bei den zuvor beschriebenen Multi-Cloud-Angeboten. In diesem Kontext können ebenfalls bestehende Prozesse und Practices genutzt werden, um Cloud Brokerage in ein IT-Service-Management wirkungsvoll einzubeziehen. Dabei kommen dem Portfolio Management sowie das Supplier Management wichtige Rollen zu. Im Rahmen des Portfolio Managements wird die strategische und operative Zusammensetzung der im Unternehmen verwendeten Services geplant und deren Umsetzung und laufenden Anpassungen gesteuert. Der Erfassung und laufenden Pflege des Service Katalogs kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Das Supplier Management unterstützt Unternehmen bei der Auswahl sowie der laufenden Betreuung der jeweiligen Zulieferer bzw. Cloud-Service-Provider bietet dabei entsprechende Referenzprozesse und KPIs.

Das ITSM setzt im Falle von Cloud Brokerage an den gleichen Stellen an (strategisch, operativ, architektural) jedoch mit einer anderen Komplexität.

Im Falle der reinen Service Arbitrage ergeben sich geringere Unterschiede in den Auswirkungen auf das ITSM in Verbindung mit dem Multi-Cloud-Ansatz, da das Unternehmen für jeden Dienst weiterhin individuelle Vereinbarungen treffen muss und unter Umständen dabei auch direkt mit den einzelnen Cloud Service Providern interagiert. In der Folge wird auch eine kleinteiligere Steuerung über das ITSM notwendig.

Im Falle der Service Intermediation oder Service Integration ist zwischen den Cloud Service Providern und den Servicenehmern ein Mediator in Form des Cloud Brokers zwischengeschaltet, was die Practices und etwaige Vorarbeiten auf Seiten des Unternehmens bei Integration solcher Dienste vereinfacht. Teile der Aufgabe wie Herstellung von Transparenz, Definition von SLAs oder deren Vereinheitlichung übernimmt der Cloud Broker im Auftrag des Unternehmens. Anders ausgedrückt wird ein Teil der Steuerungs- und Management-Komplexität auf den der Cloud Broker ausgelagert. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich der Servicenehmer gänzlich aus der Verantwortlichkeit herauslösen kann. Vielmehr sind auch hier beim Servicenehmer entsprechende Managementprozesse zu etablieren, die die Steuerung des oder der Broker übernehmen.

4 Synthese der Themen und Ausblick

4.1 Zusammenfassung der Ergebnisse zu Cloud Brokerage und Multi-Cloud Management

Die Ausführungen zeigen welch große Bedeutung Cloud Services heute für Unternehmen besitzen. Viele Lösungen zur Unterstützung innovativer Geschäfts- und Betreibermodelle wären ohne den Einsatz von Cloud Services nicht möglich. Insbesondere durch den vereinfachten Zugang und Nutzung hat sich der Kreis der potenziellen Nutzer stark erhöht. Durch den Einsatz von Multi-Cloud-Lösungen sind Unternehmen heute in der Lage, vielfältige und die für Ihre jeweiligen Bedürfnisse passenden Cloud Services nutzen zu können. Mit Cloud Brokerage werden sie zudem bei der Evaluation und Auswahl in Frage kommender Lösungen unterstützt.

Die Nutzung von Cloud Services bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile. So steigt durch deren Einsatz die Flexibilität, da Ressourcen bedarfsgerecht und schnell bereitgestellt werden können. Unternehmen haben zudem Zugang zu den neuesten Technologien und Lösungen, ohne selbst in teure Infrastruktur und Personal investieren zu müssen. Durch die Auslagerung von Diensten an spezialisierte Provider sinken tendenziell die Risiken in der Bereitstellung von IT-Services, da die Provider in der Regel über umfassende Erfahrung und Know-how in ihrem Fachgebiet verfügen. Darüber hinaus ist das Sicherheitsniveau bei spezialisierten Providern in der Regel höher, da sie ihre Systeme und Prozesse kontinuierlich auf Schwachstellen und Bedrohungen überwachen und verbessern.

Allerdings gibt es bei der Konzeption und Nutzung von Cloud Services in Unternehmen verschiedene Herausforderungen, die es im Rahmen des IT-Service-Managements zu bewältigen gilt. Ein wichtiger Aspekt ist das Kostenmanagement, insbesondere bei Preismodellen wie z. B. pay-per-use. Insbesondere bei daten- und verarbeitungsintensiven Anwendungen, die v. a. bei der Nutzung von KI- und Big Data-Lösungen auftreten, können unter Umständen schnell hohe Kosten entstehen, die den Einsatz von Cloud-Lösungen wirtschaftlich unrentabel machen. Eine weitere Herausforderung besteht im Bereich des Sicherheits- und Compliance-Management des nutzenden Unternehmens, um sicherzustellen, dass die Cloud Services den Anforderungen an Datenschutz und Sicherheit entsprechen. Auch das Ressourcen- und Know-how-Management spielt eine Rolle, um sicherzustellen, dass die benötigten Ressourcen für die Nutzung und Verwaltung der Cloud Services vorhanden sind. Durch zunehmende Self-Services von Cloud-Lösungen in den Fachbereichen besteht zudem die Gefahr von Schatten-IT, was eine klare IT-Governance erforderlich macht, um ein funktionierendes IT-Service-Management im Unternehmen zu gewährleisten und die Umgehung von Service-Prozessen durch eigenständig handelnde Fachbereiche weitestgehend zu vermeiden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vermeidung von Vendor Lock-In, um sicherzustellen, dass das Unternehmen bei Bedarf die Cloud Services wechseln oder ergänzen kann.

Weitere Herausforderungen in der Einbindung von Cloud Services mit ihren jeweiligen Providern und Betriebsmodellen bestehen auf strategischer, operativer und infrastrukturellen Bereichen und können wie folgt zusammengefasst werden:

Auf der strategischen Ebene sind hier vor allem folgende Aspekte zu berücksichtigen:

  • Anpassung der strategischen und operativen Ziele im IT-Management
  • Damit einher geht die Notwendigkeit für die Anpassung der IT-Governance, um der veränderten Rahmenbedingungen bezüglich Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten bei der Planung. Steuerung und Monitoring der IT-Landschaft Rechnung tragen zu können.
  • Anpassung der strategischen und operativen IT-Business Alignment-Prozesse sowohl zwischen den Service-Providern und den Unternehmen als Servicenehmer

Auf der operativen Ebene sind folgende Aspekte zu nennen:

  • Anpassung der organisatorischen Strukturen und Prozesse an die veränderten Rahmenbedingungen.
  • Gefahr der Schatten IT durch Auslagerungen von Leistungen die nicht mehr im aktiven Management des Servicenehmers verbleiben. Aufgrund zunehmenden Self-Service der Fachabteilungen kann dies durch entsprechend gestaltete IT-Service-Management-Prozesse verhindert werden.
  • Orchestrierung von eigenen Services und von extern bereitgestellten Services
  • Integration in bestehende IT-Infrastruktur und Architektur
  • Lebenszyklus der Cloud Services
  • Ablösung der Cloud Services und Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Cloud Service Provider bzw. Wechsel des CSP.

Auf infrastruktureller und Architekturmanagement-Ebene sind folgende Aspekte zu nennen:

  • Verwaltung und Management dynamischer Infrastrukturen und Komponenten bedarf veränderter Management-Ansätze als eine statische Infrastruktur.
  • Vendor Lock-In, falls Markt nur noch von einigen wenigen großen Playern beherrscht wird.

4.2 Zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen in der Cloud-Technologie

Cloud Services steigern zukünftig ihre Bedeutung für viele strategisch wichtige Anwendungen in Unternehmen wie Data Analytics, Big Data, KI und ML-Anwendungen. Ebenso fördern verteilte Arbeitswelten eine zunehmende Verbreitung und Nutzung von Cloud Services, da diese bspw. durch Multi-Cloud-Services schnell, effektiv, effizient und flexibel umgesetzt werden können.

Es ist weiterhin davon auszugehen, dass die Interoperabilität von Cloud Services unterschiedlicher Anbieter weiter zunehmen wird. Treiber werden eine fortschreitende Standardisierung sowie eine zunehmende Automatisierung bei der Auswahl, Transition, dem Betrieb und Monitoring von Cloud Services sein. Ebenso ist davon auszugehen, dass ein Wechsel zwischen CSPs zukünftig stärker standardisiert oder gar automatisiert vorgenommen werden kann. In zunehmend dynamischen Geschäftsumfeldern kann damit eine „real-time“-Konfiguration von Cloud Service-Portfolios denkbar werden.

Neben der Standardisierung und Automatisierung werden sich auch im Management der Cloud Services entsprechende Entwicklungen stattfinden. Um Multi-Cloud-Lösungen effektiver und effizienter zu gestalten, wird die Vereinheitlichung von Management und Monitoring im IT-Service-Management weiter vorangetrieben.

Es ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass die Orchestrierung von Cloud Services in zunehmendem Maße in den jeweiligen Fachbereichen der Unternehmen stattfinden wird. Durch die fortschreitenden Möglichkeiten von Low-Code und No-Code-Lösungen werden Fachbereiche und Fachexperten in die Lage versetzt, die für die relevanten Services zu orchestrieren. Im Umkehrschluss müssen daher Governance-Prozesse und Methoden angepasst werden, um ein ganzheitliches und vollständiges IT-Management weiterhin gewährleisten zu können. Das IT-Management muss dabei alles im Blick haben, um ein wirkungsvolles IT-Management gewährleisten zu können.

Die Bereiche Datenschutz und Datensicherheit bleiben wichtige Themen, wobei die Compliance von Cloud Services nach EU-Datenschutzstandards weiter ausgebaut wird. Eine Folge davon könnte sein, dass weitere Zielgruppen wie beispielsweise die öffentliche Verwaltung entsprechende Cloud-Lösungen stärker nutzen könnten.

Abschließend wird auch das Thema Nachhaltigkeit die Diskussion im Cloud-Management weiter stark beeinflussen. Die Nachhaltigkeit von Cloud Services wird ebenfalls weiter ausgebaut. Dabei werden insbesondere große Anbieter ihre Stärken bezüglich der nachhaltigen Gestaltung ihrer Infrastrukturen und Services weiter ausbauen, insbesondere durch die leichtere Realisierung von Skaleneffekten und sind damit in der Regel besser aufgestellt als dies in kleinen, dezentral aufgestellten IT-Bereichen in Unternehmen der Fall ist.

Es zeigt sich, dass die Bedeutung von Cloud Services als zentrale Bausteine für die zukünftige Gestaltung der IT-Unterstützung in den Unternehmen weiter steigen wird und damit auch die vielfältigen Entwicklungen in diesem Bereich getrieben werden.

Günther, J., Praeg, CP. Bedeutung und Management von Cloud Computing, Multi-Cloud und Cloud Brokerage in Unternehmen. HMD (2023).

https://doi.org/10.1365/s40702-023-00991-z

http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de

Zur einfacheren Lesbarkeit wurden die Quellen- und Literaturverweise entfernt.


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